Steuerberaterverband Thüringen e.V.
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Präsident Zeng fordert Nachbesserung bei der Digitalisierung der Finanzämter

In einem Schreiben an Staatssekretär Julian Vonarb hat sich Verbandspräsident Sebastian Zeng dafür ausgesprochen, das Potenzial der E-Akte in den Finanzämtern weitergehend zu nutzen. 

Grundsätzlich unterstützt der Steuerberaterverband Thüringen den Ansatz, die digitale Kommunikation der Steuerberatungskanzleien mit der Finanzverwaltung per ELSTER-Schnittstelle zu verwenden. Das erspart Medienbrüche und zeitliche Verzögerungen.

Leider verfügt die E-Akte in ihrer derzeitigen Ausbaustufe über keine funktionale Such- und Filterfunktion. Dieser Umstand führt dazu, dass insbesondere bei Bearbeiterwechseln historische Dokumente in der E-Akte einzeln geöffnet werden müssten, um den Inhalt zu erfassen, der möglicherweise für mehrere Veranlagungszeiträume verwendet werden kann. Klassische Beispiele sind Dauerbelege wie Mietverträge und Gesellschafterbeschlüsse. Da ist es menschlich naheliegend, dass stattdessen Belege und Dokumente erneut von den betreuenden Steuerberatungskanzleien angefordert werden. Die Mehrfachanforderung identischer Dokumente ist das dem Steuerberaterverband am häufigsten geschilderte Ärgernis in der Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden. Es kostet in der Steuerberatungskanzlei erhebliche Zeit der Prüfung und Beantwortung. Es unterbricht andererseits auch den Workflow in der Veranlagung.

Präsident Zeng hat angeregt, die E-Akte schnellstmöglich mit einer adäquaten Such- und Filterfunktion auszustatten: "Wir bitten Sie daher um Unterstützung, die Digitalisierung der Finanzämter schnellstmöglich um diesen Baustein zu ergänzen, um unnötige Doppelarbeiten zu vermeiden und die vorhandenen Prozesse zu verbessern." 

Der gemeinsame Wille der Thüringer Landesregierung ist es, bürokratische Hürden abzubauen. Hier wäre aus Sicht des Steuerberaterverbandes eine schlanke und effektive Lösung möglich, die in Zeiten des Fachkräftebedarfs auf beiden Seiten spürbare Effizienzgewinne erbringen würde.